Vielleicht fühlst du dich im Moment hilflos, du weißt nicht so recht, was du tun kannst, wie du das Problem/den Konflikt bewältigen kannst. Wie gerne würdest du jetzt vielleicht deine Meinung sagen oder genau das tun, was du möchtest.
Doch dich lähmt der Gedanke, dass dann etwas Schlimmes passieren könnte, dem du nicht gewachsen bist. So befürchtest du, auch heute hilflos als Verlierer dazustehen, und ziehst es vor, lieber den Mund zu halten.
Es könnte auch sein, dass dein Mut, nach deinen Bedürfnissen zu handeln, früher immer mit Nichtbeachtung, Ablehnung, Wutausbrüchen und Liebesentzug bestraft wurde.
Du hast dich damals unendlich allein gelassen und ungeliebt gefühlt. Du hast dich verletzt gefühlt, dass du dich nie mehr in eine solche Lage begeben willst.
Ganz im Stillen wirfst du dir zwar vor, ein Feigling zu sein und deine Interessen zu verraten, aber nach außen hin siegt die Angst vor dem Konflikt.
Du sammelst all deine Enttäuschungen und deinen Ärger über dich selbst an. Dein Frust verstärkt sich von Tag zu Tag. Vielleicht fragst du dich, wie es weiter gehen soll.
Vielleicht hindern dich auch frühere, unbewusste Erfahrungen in denen du dich unterlegen fühltest und dich nicht wehren konntest. Du musstest damals erleben, dass der andere körperlich stärker war und dich geschlagen hat. Oder aber er war einfach nur wortgewandter und selbstbewusster, sodass du ihm nichts entgegenzusetzen hattest. Wenn du dann noch erlebt hast, dass dir niemand zur Seite gestanden und dich unterstützt hat, – womöglich besonders deine Eltern, die dich hätten beschützen müssen, nicht für dich da waren, oder selbst aggressiv waren – dann hat sich das bei dir eingebrannt.
Wenn wir in Konfliktsituationen geraten, die uns Angst machen oder Panik auslösen, dann stehen im Hintergrund oft solche Kindheitserfahrungen, die uns heute lähmen. Das ist uns normalerweise gar nicht bewusst. Wir haben dann das Gefühl, der Situation nicht gewachsen zu sein. Nur ist es gar nicht die aktuelle die so schlimm ist, sondern die Gefühle und das Erleben aus der Vergangenheit die wir damit verbinden.
Wenn diese Erfahrungen hoch kommen, sind sie schwer zu steuern. Da helfen auch keine gut gemeinten Ratschläge. Dann ist es wichtig, sich klar zu machen, dass es in Wahrheit nicht so schlimm ist, wie du das im Moment einschätzt. Du meinst vielleicht, du verlierst deine Freunde, wenn du sagst was du denkst, aber normalerweise wird es nicht so kommen, die Wahrscheinlichkeit dafür ist eher gering. Es ist besser, den Konflikten nicht aus dem Weg zu gehen.
Wenn wir Angst vor Konflikten haben, führt das dazu, dass wir nicht unsere Meinung sagen können, unsere Wünsche nicht äußern können, Forderungen nicht abschlagen können; Kritik an anderen nicht oder nur indirekt ausdrücken können. Stattdessen verurteilen wir uns selbst, vertreten nicht unsere eigenen Interessen und zeigen nicht wie wir wirklich sind, was wir brauchen, wo wir verletzt wurden.
Wenn wir Angst vor Auseinandersetzungen haben, tun wir Dinge heimlich; übernehmen keine Verantwortung für unser Tun, sind besonders lieb, aber auch sehr angespannt, unruhig, das Herz klopft laut und schnell, wir spüren Unruhe, haben Schweißausbrüche, erleben Beklemmung, Schwindel; greifen zu Alkohol oder Beruhigungstabletten.
Die Veränderung der Angst vor Konflikten beginnt im Denken.
Es ist wichtig zu akzeptieren, dass wir Konflikte nicht vermeiden können. Akzeptiere, dass es immer wieder Konflikte und Herausforderungen geben wird, das gehört zum Leben dazu. Konflikte ermöglichen es uns Neues zu lernen, Probleme zu bewältigen, gestärkt daraus hervorzugehen. Sie sind kein Unglück sondern helfen zur Klärung. Am besten wäre es natürlich, wenn Konflikte so enden, dass alle Parteien als Gewinner hervor gehen. Das ist übrigens das große Ziel von Konfliktbegleitung mit Mediation, dass Konflikte so gelöst werden, dass daraus nur Gewinner hervor gehen und keine Loser!!
Das Selbstwertgefühl stärken.
Gott liebt dich, so wie du bist. Du musst dich dafür nicht erst verändern. Du musst nicht erst besser werden. So wie du bist, bist du ein von Gott geliebter Mensch. Für dich hat Gott alles getan, er hat seine Liebe zu dir dadurch bewiesen, dass er seinen Sohn Jesus Christus auf diese Erde gesandt hat, damit jeder durch ihn gerettet wird.
Du bist ein einmaliger, geliebter Mensch!
Um das wieder zu entdecken und Strategien der Konfliktbewältigung zu entwickeln, brauchst du vielleicht Unterstützung und Hilfe.
Als Pastor und Mediator unterstütze ich dich dabei.